05 April 2006

Erste Eindrücke

Japan. Ich habe Japan immer gemocht. Warum weiß ich nicht genau. Ich mag weder Manga und Anime noch bin ich ein großartiger Fan von Samuraizeugs und Sushi. Obendrein muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich noch nie einen Godzilla-Film komplett angekuckt habe (bis auf den von Roland Emmerich).

Wenn ich versuche an meinen ersten bewussten "Japan-Kontakt" zurückzudenken, kommt mir eine alte Fernsehserie über so einen Super-Kinderchor à la Domspatzen in den Sinn. Das eigenartige an dieser Serie war für mich, dass der Kinderchor ausgerechnet in Japan auf Tournee ging; die Bilder vom bunt leuchtenden elektrischen Tokio schienen mir nicht sehr gut zu deutscher Kirchenmusik zu passen. Aber komischerweise passte es dann doch.

In einer der Folgen stahlen sich einige der Kinder nachts aus dem Hotel und verirrten sich in der Helligkeit der nächtlichen japanischen Großstadt. Überall waren Leuchtanzeigen, kuriose Automaten und natürlich Japaner. Die Szenerie wirkte surreal und faszinierend; die Menschen hatten etwas rast- und ruheloses an sich.

Während ich so schreibe fällt mir eine Person ein, die, als ich in der siebten oder achten Klasse war in meinem Freundeskreis absolut "angesagt" war, und so, wenn auch unbewusst, irgendwie ihren Teil zu meinem (momentanen) Bild von Japan beigetragen hat (obwohl sie sich ganz und gar nicht "japanisch" benimmt): Takeo Ischi, der "Meisterjodler aus Japan". Warum fängt ausgerechnet ein Japaner an zu jodeln, und hat damit sowohl in der Heimat des Jodelns wie auch in seiner eigenen Heimat einen nicht zu verachtenden Erfolg?

Darüber muss ich noch nachdenken.


Quellen:
http://www.atsweb.neu.edu/physics/s.kravchenko/myweb3/shinjuku%20at%20midnight1.jpg